Unsere Geschichte

Der Totenkopf mit Mütze prägt die Szene

Vor über 40 Jahren wurde der Freeway Rider's MC in Hagen von einigen jungen Kerlen gegründet, die gerne Motorrad fuhren und feierten. Sie ließen die Sau raus, testeten ihre Grenzen und gaben dem Ganzen einen Namen:

Freeway Riders' MC

Der Name nahm weniger Bezug auf amerikanische Straßen, es ging vielmehr um die Freiheit, die sie ausleben wollten. Die jungen Member trafen sich am Baggersee, in der Kneipe an der Ecke oder auf Parties. Ihr Zusammenhalt wuchs, und sie suchten sich ein einheitliches Abzeichen. Das erste war das Eiserne Kreuz im Rad, später der bekannte Totenkopf mit Mütze. Keiner ahnte damals, dass dieses Colour die Szene und das Leben vieler hundert Männer prägen würde.

Schon kurz nach der Gründung lernten die Hagener eine Gruppe Gleichgesinnter aus Gelsenkirchen kennen. Deren Chemie stimmte, und sie schlossen sich als Chapter an.

Aus Gelsenkirchen traten in den folgenden Jahren mehrere starke Persönlichkeiten hervor. Sie bauten in ihren Heimatorten neue Chapter auf.

"Ruhrpottclub", das war kein Kompliment. Im Pott ticken in vielerlei Hinsicht die Uhren anders, hier sind Malocher am Werk, Stahlkocher und Leute aus'm Pütt. Hier kommt der Begriff "Kumpel" her. Zusammenhalt ist eine Lebenseinstellung. Wo Stadt an Stadt grenzt, kann sich keiner aus dem Weg gehen. So wurden manche Fronten schnell eröffnet und ebenso direkt geklärt. Aus der Zeit stammen Freundschaften, die keiner missen will, und es kam zu Kontakten, die keiner vergisst.

Die ruppige Gangart gehörte zum Stil der Gruppe. Ein Member musste zu seinem Wort stehen und die gemeinsamen Werte vertreten. Sich "gerade" machen war das Leitmotiv im Club und eine Grundvoraussetzung für Neulinge.

Zu der Zeit füllten die Freeway's mehr die Jail Mail-Seiten der BIKERS NEWS als die Partyberichte. Das hatte den Club geformt. Viele aus der alten Garde haben erfahren, wie es ist, nicht im Knast vergessen zu werden. Freundschaft zählte nicht nur an der Theke, draußen hielten die Jungs die Fahne hoch. So bildeten sie eine verschworene Gemeinschaft.

Mitte der neunziger Jahre begann der Umbruch. Aus dem relativ übersichtlichen Chapterverband wurde einer der größten deutschen Motorradclubs. Innerhalb weniger Jahre vervierfachte sich der Freeway Rider's MC zu vielen hundert Membern. Waren es zuvor Einzelpersonen und Gruppen, die sich in die Chapter integrierten, wechselten jetzt gestandene Clubs zu Prospect-Chaptern. Teilweise blicken diese Clubs auf eine eigene 20-jährige Geschichte zurück. Nicht Politik oder Geschäfte bestimmten ihren neuen Weg, sondern der Wunsch nach einer großen Familie. Das konnte das bürgerliche Leben nicht bieten, und die Männer waren bereit, dafür auch starke Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen.

Diesen Weg gingen auch die Männer vom Nasty Pack. Im Herbst 2016 schlossen sie sich dem Motherchapter Hagen des Freeway Rider's MC an und absolvierten dort ihre Probezeit. Nach weiteren Monaten als Vollmitglied in Hagen wechselten sie zum Chapter North West, das ihnen heute eine neue Heimat bietet und welches sie mit Stolz prägen.

"Ruhrpottclub" ist etwas, worauf der Freeway Rider's MC besonders stolz ist. Gibt es inzwischen auch Ableger in ganz Deutschland, so ist es doch dieser Charakter, der für die Member zählt. Pottclub heißt Kameradschaft, Familie, Solidarität. Es sind immer noch die Malocher am Ruder. Ob Geld, Bier oder auch mal die Sorgen - es wird geteilt. Das Menschliche wird nicht ausgeschlossen, der Kumpel ist auch in schlechten Zeiten nicht scheißegal. Es zählt keine Bikemarke oder dicke Brieftasche, nur der Mann. Die Familie ist nicht außen vor, sondern ein wichtiger Bestandteil der ganz großen Familie. Für den Bruder macht man sich gerade, nicht für ein Geschäft. Deshalb ist der Freeway Rider's MC für die meisten seiner Mitglieder der einzige Club, in dem sie eine Heimat finden.